SalKom®-GOALSETTING – ein Motivations-Tool für die Gesundheitsarbeit

Laut WHO sind etwa 85% aller chronischen Erkrankungen Folgen von ungesundem Lebensstil – ganz besonders von Stress. Menschen in ihrem Bemühen-um-Gesundheit anzuregen und zu unterstützen, ist die Aufgabe der Salutogenen Kommunikation und speziell des SalKom®-Goalsettings. Sowohl vorbeugend als auch und besonders für Menschen mit langwierigen Erkrankungen ist dieses Motivations-Tool sinnvoll. Es wurde aus den Erfordernissen einer Allgemeinpraxis mit psychosomatischem Schwerpunkt entwickelt.

Für viele Patientinnen reicht oft eine kleine Anregung durch eine für sie bedeutsame Person, wie z.B. ihren Arzt / ihre Ärztin. Im Modellprojekt zur Integrierten Versorgung „Gesundes Kinzigtal“ konnten KollegInnen mit einer einfachen Zielvereinbarung schon erreichen, dass mehr als doppelt so viele ihrer PatientInnen ihren Lebensstil in Richtung gesund umstellten*. Für andere braucht es eine tiefergreifende Intervention, um Prozesse gesunder Entwicklung anzuregen.

Zur passenden Anregung möglichst vieler unterschiedlicher PatientInnen dient das SalKom®-GOALSETTING als krankheitsunspezifisches Motivations-Tool. Die Anregung des Patienten erfolgt zunächst über einen standardisierten Fragebogen zur Gesundheitsförderung und Zielvereinbarung. Im Dialog mit Ihren PatientInnen finden und vereinbaren Sie anhand des Fragebogens gewünschte Ziele und dazu passende Maßnahmen, die das Machbare im Blick haben. Wie weit der Patient diese Anregung im Gespräch mit seinem Arzt vertiefen möchte, ist ihm und dem Arzt überlassen. Der Arzt kann seine psychosomatische Intervention auf das Finden und Formulieren einer wirkungsvollen Zielvereinbarung beschränken oder ein noch weitergehendes Gesundheitsgespräch führen (s. download Artikel zum SalKom-Goalsetting und eine Veröffentlichung zum Goalsetting in „Praxis Kommunikation“).

Der geleitete Prozess mit wenigen Schritten im SalKom®-GOALSETTING ist eine Hilfe, Ihre Zeit im Dialog mit den PatientInnen noch wirkungsvoller zu gestalten. Gerade auch für PatientInnen mit langwierigen Erkrankungen öffnen Sie Türen zur selbstwirksamen, aktiven Gestaltung ihrer eigenen Gesundheit.

Die Fortbildung zum SalKom®-GOALSETTING besteht aus einem EW Einführungs-Webinar zum „Schnuppern“, zwei Theorie-Modulen und OS Online-Seminaren mit Selbsterfahrung, einem PS Präsenz-/Hybrid-Tagesseminar zum praktischen Üben und einem OS Online-Review zur Implementierung. Sie erhalten ein Manual. Extra-Termine können auch als Inhouse-Seminar vereinbart werden.

Die Implementierung des SalKom-GOALSETTING wird vom Institut für Allgemeinmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover mit einer qualitativen Studie wissenschaftlich begleitet. 

Diese Fortbildung wird insgesamt mit 22 Pkt. von der Ärztekammer Niedersachsen. zertifiziert.

* s. „Therapiebooster Zielvereinbarung“ Ärzte Zeitung 26.9.2014; GeKim-Studie von A. Siegel, s. ZEFQ Vol. 130 (2018) S.35-41. KollegInnen dort hatten 2009 eine Fortbildung in Salutogener Kommunikation zu diesem Thema von mir.

Leitung: Theodor Dierk Petzold, Arzt für Allgemeinmedizin, NHV, Europ. Cert. f. Psychotherapy, SalKom®-Entwickler/Ausbilder; Anja Henke, AH BUSINESS EXCELLENCE, Business Coach und systemische Organisationsentwicklerin

Ort (für Präsenz-/Hybrid-Tag): Bad Gandersheim

Kosten: Einfürhungspreis 480 € + 19 % MwSt.; Ärzte In Weiterbildung 20% Ermäßigung

Nächste Termine: Einführungswebinar auf Anfrage

Was ist das Ziel dieser motivationalen Intervention?

Ein Herausfinden und klares Benennen des vom Patienten erwünschten und des möglich erscheinenden Therapieziels und eines realistischen Weges dorthin führt zu

  • Mehr Eigenaktivität des Patienten in Bezug auf einen gesunden Lebensstil
  • Entlastung des Arztes von unausgesprochenen, impliziten zu hohen Erwartungen
  • Insgesamt zu einer besseren, womöglich kokreativen Zusammenarbeit von Patient und Arzt

Die Ärztezeitung spricht deshalb zurecht von einem „Therapiebooster“ besonders bei Menschen mit ‚chronischen‘ Erkrankungen.

Um Ihre Erfolge auch in besonders schwierigen Situationen (bei sog. schwierigen Patientinnen) zu erleichtern, bieten wir Ihnen nach dem Grundseminar noch ein Vertiefungsseminar zum SalKom®-GOALSETTING an, das in der Struktur wie das Grundseminar aufgebaut ist (s.u.).

Auch Ihre nicht-ärztlichen MitarbeiterInnen können eine wichtige Rolle beim SalKom®-GOALSETTING spielen. Es empfiehlt sich dann, dies als eine gemeinsame Fortbildung (ggf. als Inhouse-Seminar) für Ihr ganzes Praxisteam durchzuführen.

Weiter ist dieses Format auch sehr geeignet für Kliniken und das Betriebliche Gesundheitsmanagement. 

Grundseminar 

Inhalte:

  • Nutzen und Wirkung von Zielfindung und -vereinbarungen SalKom®-GOALSETTING
  • Fragen und andere Interventionen zur Anregung motivierender Ziele
  • Die Funktion motivationaler Systeme
  • Ein Modell gesunder, autonomer und kooperativer Selbstregulation

Ziele:

  • Mit passenden Fragen attraktive Gesundheitsziele des Patienten finden und explizit machen und damit die Eigenaktivität und Selbstregulation des Patienten anregen;
  • Arzt-Patient-Kooperation verbessern
  • Verstehen der Wirksamkeit attraktiver Gesundheitsziele auf dem Hintergrund gesunder Selbstregulation

Didaktische Methoden: Impulsreferate, Kleingruppenarbeiten, Dialogübungen, Rollenspiele, Gruppengespräche

Module:

  • Einführungs-Webinar
  • Online-Seminar OS1: Systemisches Gesundheitsmodell; Selbstregulation in Kooperation
  • Online-Seminar OS2: Motivationale Einstellungen; Fragen zur Anregung
  • Tages-Präsenz-/Hybrid-Seminar PS: Vorstellung von Fragebogen und Manual; Übungen zu effektiven Zielvereinbarungen; Gesprächssiimulation;
  • Online-Seminar OS3: Review – Austausch über Implementierung; Fortschrittsgespräch

Vertiefungsseminar: Gesundheitsziele finden bei Problempatientinnen

Inhalte:

  • Das Beziehungsmuster des Macht-Opfer-Dreiecks (auch Opfer-Retter- oder Dramadreieck)
  • Fragen zum Aussteigen aus dem stressenden Beziehungsmuster
  • Stressregulation und Selbstfürsorge des Arztes

Ziele:

  • Positiv motivierende Gesundheitsziele auch bei PatientInnen finden, die stark im Gefühl sind, Opfer zu sein, sog. schwierige PatientInnen;
  • Erkennen und verstehen der Beziehungsdynamik von Opfer-Retter/Richter und Täter
  • Wege zu finden zur Selbstfürsorge in der Retterrolle als Arzt

Didaktische Methoden: Impulsreferate, Kleingruppenarbeiten, Dialogübungen, Rollenspiele, Gruppengespräche

Um für Ihre Praxis / Klinik oder ein anderes Setting ein passendes Format zu finden, verwenden Sie bitte das Kontaktformular oder schreiben Sie eine E-Mail an: praxis@gesunde-entwicklung.de.  

 

Die Marmor-Skulptur „Kommunikation“ (im Header-Foto der Startseite) ist von Dietlind Petzold: www.studio-amaranta.com.

 

Die Marmor-Skulptur „Kommunikation“ (im Header-Foto der Startseite) ist von Dietlind Petzold: www.studio-amaranta.com.