Wie einer Pandemie begegnen? Lernen von Corona

Zur Zeit wird an vielen Orten und in vielen Gremien und Foren über eine Aufarbeitung der Erfahrungen mit der Corona-Pandemie geredet. Das erscheint sehr sinnvoll auch und ganz besonders im Hinblick auf mögliche kommende Pandemien. Bevor man sich in Detailfragen begibt, wie z.B. welche Maßnahmen wie gewirkt haben, oder welche wissenschaftlichen Fachgebiete für erforderliche Expertise sorgen sollen, sollte man die Fragen explizieren, die für das Herangehen sowohl der Wissenschaftlerinnen als auch der Politikerinnen leitend sein sollen. Was ist die zielführende Intentionalität und Fragestellung?

Warum die Motivation der Verantwortlichen so wichtig ist

Um zu verstehen, wie wichtig dies ist, sei daran erinnert, dass es zu Beginn von Corona für viele maßgebliche Politikerinnen darum ging, im Systemvergleich mit China nicht schlechter abzuschneiden, insbesondere sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, dass in kapitalistischen Systemen die Profite wichtiger seien als die Gesundheit der Menschen[1]. Aus dieser politischen System-Vergleichsangst entstand das politische „Null-Covid“-Ziel als Wegbereiter für die deutschen Corona-Maßnahmen, die laut einer Oxford-Studie die zeitweise härtesten der Welt waren – härter als die in China. Das passte zur deutschen Mentalität „Germann Angst“ und dem Streben nach zwanghafter Sicherheit durch Kontrolle und Perfektion, die noch medial verstärkt wurden. Es wurden dann die WissenschaftlerInnen gefragt, die unter dieser angstgeleiteten Intentionalität passende Daten und Interpretationen lieferten.

Zielführende Fragen

Deshalb soll die erste und sehr allgemeine Frage für die Gesundheitsakteure die nach der Motivation / Intentionalität lauten, bevor die speziellen die Pandemie betreffenden Fragen bearbeitet werden (2.-4. und noch andere):

  1. Was ist unser Ziel (unsere Intention, Motivation) bei der Gesundheitsarbeit?
    (z.B.: ein gutes Leben möglichst aller Menschen in der Biosphäre? Oder: eine möglichst gute Sterbestatistik? Oder: möglichst gutes Ansehen bei Wählerinnen?)
  2. Welcher Art und welchen Umfangs ist die Gesundheitsbedrohung und für wen?
  3. Was sind die vorhandenen natürlichen und künstlichen Ressourcen zur Zielerreichung (z.B. für ein möglichst gutes Leben)?
  4. Wie können die Ressourcen gestärkt und erweitert werden, um das Ziel zu erreichen?

Aus diesen recht allgemeinen und grundsätzlichen Fragen und den Antworten darauf leiten sich weiteren Vorgehensweisen ab.

Weiteres Vorgehen

Ad 1) Wenn das übergeordnete Motiv ein gutes Leben möglichst Aller in der Biosphäre ist, ist klar, dass einerseits die Betroffenen Bürgerinnen maßgeblich darüber bestimmen, was für sie ein gutes Leben ist, welche Informationen und Hilfen sie brauchen und wann es stimmig für sie ist zu sterben. Und zum anderen, dass die Umweltbelastung bei möglichen Maßnahmen in die Überlegungen einbezogen wird.

Ad 2) Zu dieser Frage gab es schnell zu Beginn der Pandemie viele Forschungen, allerdings mit z.T. sehr divergierenden Ergebnissen, die nicht selten in den Medien so erschienen, als sei eine Absicht zur Angstmacherei im Spiel. Teilweise wurde dies von Politikerinnen sogar explizit gesagt, um die Bürgerinnen zum Einhalten der Maßnahmen zu motivieren. Auch hier war die Motivation der Urheber häufig deutlich zu erkennen. Deshalb ist es so wichtig, diese bewusst und transparent zu machen.

Ad 3) Zu den natürlichen Ressourcen gab es außer den Verhaltensregeln zum Abstandhalten, Niesetikette, Händewaschen und Raumlüften aus der sog. Alternativ- oder Komplementärmedizin Tipps wie Bewegung an der frischen Luft, Vitamin D u.a. zur Stärkung der Immunabwehr. Insgesamt wurde diese Frage aber in ihrer Bedeutung stark vernachlässigt.

Ad 4) Die offizielle Medizin schien hier fokussiert auf das Herstellen von Impfstoffen, um das Immunsystem gegen die Viren zu programmieren sowie auf Virostatika zur Bekämpfung der Viren. Viele Möglichkeiten der Aktivierung natürlicher individueller und sozialer Anregungen des Immunsystems wurden vernachlässigt. Stattdessen wurde durch Angstmacherei und Verbote das Immunsystem der Menschen geschwächt und massenweise Nocebo-Effekte gegeben. Nur in Bezug auf die Impfung wurden hohe Heilserwartungen verbreitet, was normalerweise einen Placeboeffekt in Bezug auf Impfen bewirkt. So kann man im Nachhinein wohl kaum unterscheiden, wie viele Menschen durch die Angstmacherei (verstärkter Nocebo-Effekt) gestorben sind, bzw. bei wie vielen Menschen die Impfung aufgrund des Heilsversprechens (verstärkter Placebo-Effekt) geholfen hat.

[1] Robert Habeck: „Es darf keinen Wettkampf um die härtesten Einschnitte geben“ https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_87555462/gruenen-chef-robert-habeck-wir-erleben-eine-dramatische-zaesur-.html     (abgerufen 19.03.20)

S.a. Interview mit Klaus Roth  https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/eu/id_88128400/staatsminister-michael-roth-einige-staaten-wollen-die-eu-schwaechen-.html    (abgerufen 01.07.20)

 

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